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Aktualisiert am 04.09.2024

Zyklusbedingte Unfruchtbarkeit: mögliche Ursachen

Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein Thema, das Paare stark belasten kann. Der unerfüllte Kinderwunsch gepaart mit der Frage nach der Ursache und der Sorge, vielleicht unfruchtbar zu sein, setzt sowohl der Frau als auch dem Mann zu. Vor allem mit zunehmendem Alter empfinden Frauen eine erhöhte psychische Belastung: sie sehen die Familienplanung, den Wunsch nach dem eigenen Kind, von der Zeit bedroht.

Bei den Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit spielen Zyklusstörungen eine führende Rolle. Verwunderlich ist das nicht, schließlich muss bei der Zeugung eines Kindes das Timing genau passen. Das ist selbst unter gesunden Verhältnissen nicht immer einfach. So wird unfreiwillig kinderlosen Paaren üblicherweise zunächst empfohlen, ein Jahr lang regelmäßig ungeschützten Geschlechtsverkehr zum möglichst optimalen Zeitpunkt - also während der fruchtbaren Tage der Frau - zu praktizieren. Aber woran kann es liegen, dass der Kinderwunsch lange unerfüllt bleibt?

Lesedauer: 4 Minuten

Häufiger Grund für den unerfüllten Kinderwunsch: ein schwächelnder Gelbkörper

Zyklusstörungen können mit Störungen der Eizellreifung im Eierstock oder beim Eisprung (Ovulation) einhergehen. Einer der häufigsten Gründe für eine zyklusbedingte Unfruchtbarkeit ist die Gelbkörperschwäche (Corpus-luteum-Insuffizienz). Der Gelbkörper entwickelt sich in der zweiten Zyklushälfte – der Gelbkörper- bzw. Lutealphase – aus dem beim Eisprung geplatzten Eibläschen (Follikel). Im Gelbkörper wird das Hormon Progesteron produziert, das auch als Gelbkörperhormon oder Schwangerschaftsschutzhormon bezeichnet wird. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Wenn das geklappt hat, sorgt Progesteron für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.

In jedem Zyklus steigt die Körpertemperatur der Frau bei erhöhter Progesteron-Konzentration um 0,4-0,6°C. Diesem thermogenetischen Effekt kommt bei der natürlichen Empfängnisverhütung eine bedeutende Rolle zu. Aber auch bei der Determination der fruchtbaren Tage kann die Körpertemperatur als Indikator herangezogen werden.

Bei einer Gelbkörperschwäche wird zu wenig Progesteron produziert, um die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter zu ermöglichen. Die verkürzte Gelbkörperphase mit erniedrigter Progesteron-Konzentration kann durch einen erhöhten Spiegel eines anderen Hormons bedingt sein: Prolaktin. Der erhöhte Prolaktin-Spiegel steigert die Freisetzung von Dopamin, wodurch unter anderem die Ausschüttung weiterer Hormone (GnRH, FSH, LH) gehemmt wird.

Das hört sich kompliziert an? Ist es auch. Wichtig für Sie ist nur: die hormonelle Zyklusregulation entgleist. Dem unerfüllten Kinderwunsch liegen in diesem Fall hormonelle Ursachen zu Grunde.

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Gestörter Zyklus als Hinweis auf ein Fruchtbarkeitsproblem

Fakt ist: Die Gelbkörperschwäche ist eine häufige Ursache der weiblichen Unfruchtbarkeit und damit des unerfüllten Kinderwunschs. Als Zyklusstörung macht sie sich vor allem in Form von zu seltenen oder zu häufigen Regelblutungen bemerkbar. Fachleute vermuten auch einen Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) und zyklusabhängigen Brustschmerzen (Mastodynie).

Die konkrete Ursache für eine Gelbkörperschwäche lässt sich meist nicht feststellen, allerdings spielt offenbar das Alter eine Rolle: Besonders häufig sind Frauen nach dem 35. Lebensjahr davon betroffen. Ab diesem Alter nimmt übrigens die Fortpflanzungsfähigkeit insgesamt ab. Die Wahrscheinlichkeit, mit über 40 noch schwanger zu werden, liegt bei unter 10 %. Eine 20- bis 25-Jährige hat eine statistische Schwangerschafts-Wahrscheinlichkeit von 30 % pro Zyklus.

Eine bewusst herbeigeführte „Hormonstörung“ ist das Absetzen der Pille, wenn mit der Verhütung Schluss sein soll. Danach dauert es häufig eine Weile, bis das hormonelle Chaos wieder in Ordnung kommt und sich mit dem normalen Menstruationszyklus auch wieder die Empfängnisbereitschaft einstellt. Präparate mit dem Wirkstoff Vitex agnus-castus - auch Mönchspfeffer genannt - können zur Harmonisierung des Zyklus beitragen. Hier mehr zu Mönchspfeffer bei PMS und Regelbeschwerden.

Aber ab wann ist ein Zyklus "gestört"? Welche durchschnittliche Zykluslänge ist normal? Hier fahren Sie mehr zum Thema Zyklusstörungen.

Der Storch lässt sich nicht gerne unter Druck setzen

Einerseits können Zyklusstörungen dafür sorgen, dass ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Andererseits kann aber auch die totale Fokussierung auf den Kinderwunsch zur seelischen Belastung und damit zum Fruchtbarkeitsproblem werden. Die Angst vor der nächsten Regelblutung belastet Körper und Geist Monat für Monat. Denn die nächste Menstruation zeigt: es hat mit dem Wunschkind wieder nicht geklappt. Stress – sei er körperlicher oder seelischer Natur – ist ein Risikofaktor. Er kann sich negativ auf das Zyklusgeschehen auswirken und damit die Sterilität begünstigen.

Es muss also nicht immer eine körperliche Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch, für die ausbleibende Schwangerschaft, verantwortlich sein. Auch wenn es schwer sein mag: setzen Sie sich selbst nicht zu sehr unter Druck.

Mit einem gesunden Lebensstil und Pflanzenkraft (zurück) zum richtigen Rhythmus

Eine Reihe anderer Umwelteinflüsse und Lebensstilfaktoren können sich ebenfalls negativ auf die Familienplanung auswirken und verhindern, dass Sie schwanger werden. Beispiele hierfür sind die Ernährung, das Gewicht, Schlafmangel, Alkohol- und Nikotinkonsum.

Wenn wir diese Information von einer anderen Seite aus betrachten, wird sie zu einer guten Nachricht: in den meisten Fällen ist die Unfruchtbarkeit vorübergehend beziehungsweise reversibel. Durch Ihr eigenes Verhalten können Sie einen wichtigen Teil zur Überwindung der empfängnisstörenden Situation beitragen. Treten Sie einen Schritt zurück und betrachten Sie Ihre eigene Lebenssituation. Gibt es etwas, das Ihrem Wunsch nach einem Kind entgegenstehen könnte? Könnte Ihr Lebensstil eventuell verhindern, dass Sie schwanger werden? Was können Sie ändern, um die eigene Fruchtbarkeit positiv zu beeinflussen?

Außerdem kann Mönchspfeffer Ihnen bei der Harmonisierung und Stabilisierung Ihres unregelmäßigen Zyklus helfen und Sie so Ihrem Kinderwunsch ein Stück näherbringen. Hier finden Sie interessante Informationen zu dieser Heilpflanze und der ausgleichenden Wirkung von Mönchspfeffer bei PMS und Regelbeschwerden.

Unfruchtbarkeit kann viele Gründe haben

Neben fortgeschrittenem Alter und hormonellen Störungen gibt es noch eine Reihe anderer Gründe, die alle zusammen für einen Großteil der Fälle von weiblicher Unfruchtbarkeit verantwortlich sind. Dazu gehören:

  • Veränderungen der Sekrete in Scheide und Gebärmutterhals
  • Eileiterverklebungen
  • Endometriose (Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle)
  • Myome (gutartige Gebärmutterwucherungen)
  • Geschlechtskrankheiten
  • chronische Krankheiten (z.B. Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes, Krebs, Depression, Asthma)
  •  medizinische Interventionen wie Chemo- oder Strahlentherapie
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • genetische Ursachen

Trotz Zyklusstörung: Schwangerschaft nicht ausgeschlossen

Zyklusstörungen können also eine Schwangerschaft verhindern, müssen es aber nicht. Manchmal führen sie sogar zu einer ungewollten Schwangerschaft. Denn wenn der Zyklus außer Takt gerät, sind natürliche Verhütungsmethoden keine sichere Angelegenheit mehr – sofern ein Eisprung stattfindet. Die Frau wird schwanger, obwohl sie keinen Kinderwunsch hatte.

Das Führen eines Zykluskalenders, in dem Zeitpunkt, Dauer und Intensität der Blutung notiert werden, kann dazu beitragen, den Körper besser kennen zu lernen. Sie können lernen, unfruchtbare Tage von fruchtbaren Tagen zu unterscheiden und so dem Wunsch vom eigenen Kind ein Stück näherkommen.

Einen Zykluskalender in Verbindung mit einem nützlichen Ratgeber finden Sie hier: Download Ratgeber Regelbeschwerden und PMS

Wussten Sie …

… dass selbst unter optimalen Bedingungen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft in einem Normalzyklus „nur“ bei etwa 25-30% liegt?

 

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Medizinjournalist

Dr. med. Jörg Zorn
Medizinjournalist

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quellen

Hormonstörungen (o. D.): Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), [online] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/hormonstoerungen/ [abgerufen am 25.11.2022]. I Netter, F.H. (2006): Netter's Gynäkologie, 1. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Thieme. I Unfruchtbarkeit (2022): MSD Manuals, [online] https://www.msdmanuals.com/de/heim/kurzinformationen-gesundheitsprobleme-von-frauen/unfruchtbarkeit/unfruchtbarkeit?query=unfruchtbarkeit#v38701519_de [abgerufen am 05.11.2020].

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