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Aktualisiert am 04.09.2024

Lesedauer: 5 Minuten

Starke Regelblutung, starke Periode: Ursachen, Symptome und Behandlung

Starke Regelblutungen können für eine Frau nicht nur störend und unangenehm sein, sondern zuweilen auch bedrohlich wirken. Doch wie viel Blutverlust ist eigentlich normal, und ab wann sollten Betroffene zum Arzt gehen? Darum geht es im folgenden Beitrag.

Definition einer starken Regelblutung/Periode

Welcher Blutverlust ist normal?

Jeden Monat anderthalb Schnapsgläser Blut

Auch wenn es sich für viele nach mehr anfühlen mag: Normalerweise verliert eine Frau bei der Menstruation „nur“ 60 ml Blut. Zur Veranschaulichung: Das entspricht etwa eineinhalb Schnapsgläsern oder einem doppelten Espresso.

Allerdings ist das ein Durchschnittswert. Wie bei allen körperlichen Prozessen gibt es auch beim weiblichen Zyklus Schwankungen, was erstmal völlig normal – ärztlich ausgedrückt „physiologisch“ – ist. Man kann sich den Menstruationszyklus als ein hochkomplexes Regelwerk vorstellen, das von zahlreichen Hormonen auf verschiedenen Ebenen gesteuert wird. Entsprechend anfällig ist dieses hormonelle Zusammenspiel. Stress, psychische Belastungen und Schlafstörungen können es ebenso durcheinanderbringen wie sportliche Aktivität, eine Veränderung der Ernährung und des Körpergewichts. Es kann also durchaus sein, dass die Regelblutung bei einer Frau nicht jeden Monat gleich ist und auch mal stärker ausfällt.

Gut zu wissen: die wichtigsten Fragen zur Periode auf einen Blick

Übliche Schwankung oder Zyklusstörung?

Von Zyklusstörungen spricht man, wenn die Blutung dauerhaft von den üblichen Schwankungen abweicht. Es gibt die unterschiedlichsten Arten:

Die Menstruation kann

  • häufiger oder seltener als gewohnt auftreten,
  • länger oder kürzer andauern,
  • schwächer oder verstärkt ausfallen.

Insgesamt sind Störungen des Menstruationszyklus häufig, und zwar vor allem bei ganz jungen Frauen, bei denen die Periode zum ersten Mal einsetzt, und dann wieder im höheren Alter, wenn eine Frau in die Wechseljahre kommt.

Mehr zu den verschiedenen Zyklusunregelmäßigkeiten erfahren Sie hier.

Symptome und Anzeichen

Woran erkennt man eine zu starke Periode?

Aber was genau bedeutet „zu stark“ bei der Regelblutung? Es gibt ein paar Anhaltspunkte dafür, ob der monatliche Blutverlust noch im Rahmen oder bereits übermäßig ist. Dazu gehören:

  • plötzliche Veränderungen bei der Blutungsstärke
  • Beeinträchtigung im Alltag
  • Beschwerden wie Müdigkeit, Schwäche, Antriebslosigkeit
  • Blutklumpen im Menstruationsblut
  • > 80 ml Blutverlust

Guter Anhaltspunkt: Wechsel von Tampons und Binden

Als Faustregel gilt: Normalerweise halten Tampons oder Binden ein paar Stunden, bis sie vollgesogen sind. Wenn sie regelmäßig schon nach 1–2 Stunden gewechselt werden müssen, spricht das für eine verstärkte Blutung. In der Fachsprache wird dafür der Begriff Hypermenorrhoe verwendet. Oft ist die Periode gleichzeitig verlängert (sogenannte Menorrhagie), das heißt, sie dauert länger als 5–7 Tage.

Was sind Anzeichen für eine Blutarmut?

Wenn Sie zusätzlich zu den übermäßigen Blutungen bemerken, dass Sie sehr müde und weniger belastbar sind, kann das ein Anzeichen für eine Blutarmut sein. Auch wenn Sie leicht frösteln oder blasser sind als sonst, deutet das auf einen Mangel an roten Blutkörperchen hin. Wenn man viel Blut verliert, wird dem Körper damit auch eine Menge an Eisen entzogen. Dieses Spurenelement ist für den Aufbau der roten Blutkörperchen wichtig, die unseren Körper mit Sauerstoff versorgen. Wenn nicht mehr genug davon ankommt, sind viele körperliche Funktionen eingeschränkt.

Tipp: Führen Sie Tagebuch!

Hilfreich ist es, wenn Sie für einige Monate ein sogenanntes Zyklustagebuch führen. Hier können Sie die jeweilige Blutungsstärke und ggf. weitere Beschwerden eintragen. Für den Arzt sind diese Angaben sehr wertvoll, um den Ursachen Ihrer veränderten Blutung auf die Spur zu kommen. Denn die können äußerst vielfältig sein und sind oft nicht leicht zu bestimmen.

 

Ursachen und Auslöser

Übermäßige Regelblutung: Was steckt dahinter?

Vereinfacht gesagt kann es entweder an der Gebärmutter selbst oder an der oben erwähnten hormonellen Steuerung liegen, dass Sie viel Blut verlieren. Daneben können auch andere Ursachen wie eine Störung der Blutgerinnung, eine Leber- oder Nierenerkrankung hinter starken Blutungen stecken. Aber das ist eher selten.

Verwachsungen und Verdickungen der Gebärmutterschleimhaut

Häufiger sind dagegen Veränderungen in der Gebärmutter wie (meist gutartige) Geschwulste (sogenannte Myome), Verwachsungen oder Entzündungen. Sie sorgen dafür, dass sich das Organ nicht mehr so kräftig zusammenzieht und der Blutfluss damit weniger gut reguliert werden kann. Ebenfalls häufig sind Ovulationsstörungen, d. h. die Freisetzung einer Eizelle (Ovulation) funktioniert nicht richtig. Das kann passieren, wenn die Hormone, die den Zyklus steuern, nicht mehr korrekt aufeinander abgestimmt sind. Dann verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut immer weiter, anstatt wie normal in regelmäßigen Abständen kontrolliert abgestoßen zu werden. Wenn es schließlich zur Lösung dieser abnormal verdickten Schleimhaut kommt, kann die Blutung umso heftiger sein.

Welche Frauen sind besonders häufig betroffen?

Typisch für Zyklusabweichungen sind außerdem Situationen im Leben einer Frau, die mit natürlichen hormonellen Veränderungen einhergehen. Daher sind sehr junge Frauen in der Menarche (erste Regelblutung) und Frauen in den Wechseljahren häufiger von starken Blutungen betroffen. Auch nach einer Geburt kann die Regelblutung verändert und dauerhaft stärker sein als davor.

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Behandlung

Muss eine starke Regelblutung immer behandelt werden?

Abhängig von Beschwerden und Leidensdruck

Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Grundsätzlich muss nicht jede stärkere Regelblutung behandelt werden. Viele Frauen haben ihren recht starken Blutfluss gut im Griff und Strategien entwickelt, wie sie im Alltag damit zurechtkommen. Manche fühlen sich aber auch stark belastet und leiden unter der monatlich wiederkehrenden Herausforderung. Spätestens wenn Zeichen einer Blutarmut hinzukommen, sollten Betroffene einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen.

Er oder sie kann zum einen Medikamente verschreiben, die den Blutfluss drosseln. Dafür kommen ggf. auch Hormone wie die Pille oder eine Spirale in Frage, die das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut eindämmen. Um den Zyklus natürlich zu regulieren, helfen auch pflanzliche Mittel wie Agnucaston®, die das hormonelle Gleichgewicht wieder herstellen.

Wann ist eine Operation erforderlich?

Manchmal kann auch eine Operation angezeigt sein. Damit lassen sich zum Beispiel Wucherungen der Schleimhaut abtragen. Bei starken Beschwerden und wenn kein Kinderwunsch mehr besteht, kann die Gebärmutter ggf. auch komplett entfernt werden. Für manche Frauen ist ein solcher Eingriff sehr entlastend. Dennoch sollte er wohlüberlegt sein und gut abgewogen werden.

Starke Regelblutung / starke Periode – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick

Was tun, wenn die Periode so stark ist?

Manchmal reicht es schon aus, größere Tampons oder dickere, saugstarke Binden zu verwenden bzw. beides miteinander zu kombinieren. Je nachdem, wie Ihr Alltag es zulässt, können Sie auch während der Periode häufigere Toilettengänge zum Wechsel der Hygieneprodukte einplanen. Das ist aber nicht für jede Frau machbar.

Wenn einfache Maßnahmen nicht ausreichen und Sie durch die starken Blutungen belastet sind, können Medikamente zur Kontrolle der Blutungen helfen. Dazu gehören unter anderem Hormone, die Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin verschreiben kann.

Kann eine zu starke Periode gefährlich werden?

Normalerweise kann der Körper den Blutverlust während der Periode gut kompensieren. Wenn eine Frau jedoch regelmäßig sehr viel Blut verliert, kann das zu einer Blutarmut (Anämie) durch Eisenmangel führen. Warnsignale sind starke Müdigkeit, Schwäche, Blässe und leichtes Frösteln. Eine schwere Anämie kann zu Kurzatmigkeit, Schwindel und einem erhöhten Puls führen. Spätestens dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Warum bilden sich bei einer starken Periode Blutklumpen?

Das Blut in unserem Körper wird durch ein ausgeklügeltes Gerinnungssystem reguliert. Es sorgt dafür, dass das Blut einerseits flüssig genug ist, um reibungslos durch die Gefäße zu strömen; andererseits ist es wichtig, dass es bei einer Verletzung, z. B. einer Schnittwunde, rasch stockt, damit nicht zu viel verloren geht und wir nicht verbluten. 

Bei einer starken Periode kann es passieren, dass sich geronnenes Blut in der Gebärmutter ansammelt. Das liegt im Grunde an den unglaublichen Superkräften unseres Körpers. Um zu verhindern, dass während der Periode zu viel Blut verloren wird, bündeln Blutplasma und Blutplättchen im Blut ihre Kräfte und verbinden sich in der Gebärmutter zu einem Blutkoagel.  Veränderungen in der Gebärmutter wie z. B. Myome (gutartige Wucherungen) können die Verklumpung des Blutes zusätzlich begünstigen, da sie den freien Abfluss des Blutes stören, sodass das Blut gerinnen kann bevor es aus der Gebärmutter fließt.

Das ist an sich nicht ungewöhnlich und kein Grund zur Sorge. Erst wenn die Klumpen zunehmen oder immer größer werden, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Medizinjournalist

Dr. med. Jörg Zorn
Medizinjournalist

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quellen

gesundheitsinformation.de: Starke Regelblutung [online]. https://www.gesundheitsinformation.de/starke-regelblutung.html [abgerufen am 10.06.2024]. Pinkerton, J.V.: Abnormale Uterusblutung (AUB), MSD Manuals [online]. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/menstruationsst%C3%B6rungen-und-abnormale-scheidenblutungen/anormale-uterusblutung-aub [abgerufen am 10.06.2024].

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